Mit dieser Preisstrategie kaufen deine Kunden in 2024

Finde die richtige Preisstrategie für dein Business. Wir zeigen dir, ob du günstig oder teuer verkaufen solltest und welcher Ansatz dich wirklich weiterbringt.
🗓️ Veröffentlicht am 13.03.2024
✏️ Geschrieben von Ben Scheurer

⏱️ Lesezeit ca. 5 Minuten

Was ist dein Angebot wirklich wert?

„Wie viel soll ich nur verlangen?“ Diese Frage kennt jeder Selbstständige. Du hast ein starkes Angebot, aber der richtige Preis will sich einfach nicht finden lassen. Viele glauben, teuer ist automatisch besser. Aber ist das wirklich die beste Strategie?

Deine Preisgestaltung ist eine der wichtigsten Entscheidungen für dein Business. Sie entscheidet darüber, wie Kunden dich sehen und ob sie bei dir kaufen. Es geht nicht darum, irgendeine Zahl festzulegen. Es geht um eine bewusste Entscheidung, die deine Positionierung am Markt bestimmt.

In diesem Artikel räumen wir mit Mythen auf. Ich zeige dir zwei grundlegende Preisstrategien – günstig und teuer. Du lernst die Vor- und Nachteile kennen und findest heraus, welcher Weg wirklich zu dir, deiner Zielgruppe und deinem Business passt. Lass uns Klarheit schaffen!

Die Niedrigpreisstrategie: Masse statt Marge

Sehr günstig zu verkaufen kann eine absolut valide Strategie sein. Denk nur an Aldi oder Penny. Diese Unternehmen sind riesig, obwohl sie für ihre niedrigen Preise bekannt sind. Sie positionieren sich klar als günstige Anbieter. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht sind, sondern einfach, dass Kunden dort einen guten Deal erwarten.

Der große Vorteil: Der Verkauf ist oft viel einfacher. Günstige Produkte gehen weg wie warme Semmeln, weil die Kaufhürde niedrig ist. Du brauchst meist weniger Budget für aufwendiges Marketing oder lange Verkaufsgespräche.

Allerdings hat dieser Ansatz einen entscheidenden Haken, besonders für Dienstleister.

„Der große Nachteil ist je günstiger du bist desto kleiner wird die Marge desto kleiner wird der Umsatz den du pro Kunde erwirtschaftest“

Eine kleine Marge zwingt dich in die Masse. Du musst viele Produkte oder Dienstleistungen verkaufen, um profitabel zu sein. Als Social-Media-Manager, der jeden Post selbst erstellt, stößt du schnell an deine Grenzen. Dein Tag hat nur 24 Stunden. Eine günstige Preisstrategie funktioniert daher am besten für Produkte, die sich gut skalieren lassen, zum Beispiel digitale Produkte wie Onlinekurse oder Workbooks.

Die Hochpreisstrategie: Klasse statt Masse

Der Gegenentwurf ist die Hochpreisstrategie. Hier positionierst du dich als Experte und verkaufst deine Leistung teuer. Für viele Dienstleister ist das der attraktivste Weg. Mit nur wenigen Kunden kannst du bereits einen hohen Umsatz erzielen.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Du hast eine hohe Marge pro Kunde. Dadurch musst du nicht ständig auf Kundenjagd sein und kannst dich intensiver um deine Bestandskunden kümmern. Deine Qualität und dein Expertenstatus stehen im Vordergrund, ähnlich wie bei Marken wie Apple.

Die größte Herausforderung liegt hier aber nicht in der Leistungserbringung, sondern davor.

„Bei den teuren Produkten musst du sehr sehr sehr viel Marketing betreiben sehr gut im Vertrieb sein und deine Kunden wirklich davon überzeugen dass du hier den richtigen und das beste Produkt am Markt hast“

Du musst Vertrauen aufbauen und den hohen Preis rechtfertigen. Das erfordert ein klares Marketing und starke Verkaufsskills. Du verkaufst nicht nur eine Dienstleistung, sondern ein Ergebnis, eine Transformation und ein Versprechen.

Zwei Wege zu deinem Preis

Okay, aber wie findest du jetzt deine konkrete Zahl? Statt dir eine Formel zu geben, stelle ich dir zwei simple, aber mächtige Ansätze vor, um deine Preisstrategie zu finden.

Ansatz 1: Frag deine Zielgruppe

Der direkteste Weg zum richtigen Preis führt über deine Kunden. Frag sie einfach! Finde heraus, was deine Wunschkunden bereit sind, für deine Lösung zu bezahlen. Du kannst Umfragen starten oder direkte Gespräche führen.

Vielleicht sagt deine Zielgruppe, sie würde für zehn Social-Media-Posts 1.000 € zahlen. Ein anderer sagt vielleicht 500 €. So bekommst du ein Gefühl für den wahrgenommenen Wert deines Angebots. Wenn du für eine bestimmte Zielgruppe arbeiten willst, die sich deine Preise aber nicht leisten kann, ist dein Angebot vielleicht zu teuer. Orientiere dich an den Menschen, denen du helfen willst.

Ansatz 2: Wähle deine Herausforderung

Dieser Ansatz ist etwas anders. Frag dich: Welche Herausforderung nehme ich lieber an? Bist du jemand, der sagt: „Marketing und Vertrieb sind nicht mein Ding, ich will einfach nur meine Arbeit machen“? Dann ist die Niedrigpreisstrategie mit einem skalierbaren Produkt vielleicht dein Weg. Die Herausforderung liegt dann im Fulfillment und in der Prozessoptimierung.

Oder sagst du: „Ich liebe es, Menschen zu überzeugen und eine Marke aufzubauen“? Dann stürz dich in die Hochpreisstrategie. Deine Hauptaufgabe wird Marketing und Vertrieb sein, während du die eigentliche Leistung vielleicht sogar an Freelancer abgibst.

Deine Preisstrategie ist kein Hexenwerk

Deine Preisstrategie ist am Ende eine persönliche Entscheidung. Ob du günstig oder teuer verkaufst, hängt von deinen Zielen, Stärken und deiner Zielgruppe ab. Günstig erfordert skalierbare Produkte und viele Kunden. Teuer erfordert exzellentes Marketing und die Positionierung als Experte.

Solche strategischen Fragen können am Anfang ganz schön überfordernd sein. Genau dafür gibt es unsere Start & Connect Community. Dort triffst du andere Gründer, Selbstständige und digitale Unternehmer, die vor ähnlichen Fragen stehen. Tausch dich aus, hol dir ehrliches Feedback und finde gemeinsam deinen Weg.

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