Weg mit der Schuldenbremse? (CEO macht Wahl-O-Mat)

Die Debatte um die Schuldenbremse ist in vollem Gange. Erfahre, warum ein CEO für ihre Abschaffung plädiert und was das für dein Business bedeutet.
🗓️ Veröffentlicht am 12.02.2025
✏️ Geschrieben von Ben Scheurer

⏱️ Lesezeit ca. 4 Minuten

Wirtschaft verstehen, richtig entscheiden

Wen soll man als Unternehmer eigentlich wählen? Diese Frage stellen sich viele von uns. Die Politik fühlt sich oft weit weg an, aber ihre Entscheidungen treffen unser Business direkt. Steuern, Bürokratie, Förderungen – all das hängt am Ende von der Politik ab.

Ich habe deshalb ein kleines Experiment gewagt und den Wahl-O-Mat aus der Brille eines Gründers und CEOs gemacht. Dabei bin ich auf ein Thema gestoßen, das für uns alle entscheidend ist: die Schuldenbremse.

In diesem Artikel teile ich meine Gedanken zu den wirtschaftlich wichtigsten Thesen. Ich zeige dir, warum eine lockere Schuldenbremse vielleicht das Beste für dein Wachstum wäre. Lass uns die Politik mal ganz pragmatisch betrachten.

Steuern: Weniger Last für Gründer

Ein Punkt, der uns Selbstständige immer wieder trifft, ist die Steuer- und Abgabenlast. Der Spitzensteuersatz greift in Deutschland extrem früh. Mit einem Einkommen, das in Städten wie München oder Hamburg gerade mal für eine gute Wohnung reicht, gilt man steuerlich schon als reich.

Das ist ein klares Problem. Es bremst die Motivation, mehr zu leisten. Als Unternehmer gibt es zum Glück Wege, das zu optimieren.

„wenn ich als Unternehmer mehr als 50.000 € Gewinn mache dann Gründe ich spätestens dann eine Kapitalgesellschaft und Zahl sowieso nur noch 30%…“

Noch krasser wird es bei der Krankenversicherung. Als Selbstständiger zahlst du auf dein Einkommen immense Beiträge an die gesetzliche Kasse. Bei einem Gehalt von 6.000 Euro sind das schnell über 1.100 Euro im Monat. Eine private Versicherung ist da oft deutlich günstiger. Eine Pflicht zur gesetzlichen Versicherung wäre für viele Gründer eine finanzielle Katastrophe.

Schuldenbremse als Wachstums-Booster

Jetzt zum Kern des Ganzen: der Schuldenbremse. Das klingt erstmal gut, oder? Schulden sind schlecht. Aber in einer Volkswirtschaft ist das leider nicht so einfach. Wenn Unternehmen und Privatleute sparen und nicht investieren, woher soll dann Wachstum kommen?

Genau hier kommt der Staat ins Spiel. Er ist der Einzige, der in so einer Phase den Motor wieder anwerfen kann. Er muss investieren, damit die Wirtschaft in Gang kommt.

„Der Staat muss überschulden initial Geld in den Markt spülen dann kommen die Firmen nach dann kommen die Privatpersonen aber […] vorlegen muss der Staat dafür führt gar kein anderer Weg dran vorbei.“

Eine starre Schuldenbremse verhindert genau das. Wir brauchen dringend Geld für Digitalisierung, Infrastruktur und vor allem Bildung. Denken wir nur an die schlechten Pisa-Ergebnisse. Ohne gut ausgebildete Fachkräfte sieht es für uns alle düster aus. Eine reformierte Schuldenbremse, die gezielte Investitionen erlaubt, wäre ein echter Booster für den Standort Deutschland.

Bürokratie und gesunder Menschenverstand

Ein weiteres heißes Eisen sind die zunehmenden bürokratischen Hürden. Ein perfektes Beispiel ist die Pflicht, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz bei allen Zulieferern zu kontrollieren. Das klingt in der Theorie super, ist in der Praxis aber für kleine und mittlere Unternehmen schlicht unmöglich.

„es ist unmöglich zu kontrollieren und wenn mich ein jemand verarscht dann dass ich hafte das funktioniert nicht Ich kann nicht für etwas haften was ich nach bestem Gewissen und Wissen nicht kontrollieren kann.“

Solche Gesetze lähmen uns, anstatt zu helfen. Gleichzeitig brauchen wir dringend eine pragmatische Lösung für den Fachkräftemangel. Deutschland ist eine schrumpfende Gesellschaft. Ohne qualifizierte Zuwanderung werden wir unseren Wohlstand nicht halten können. Wir brauchen mehr gute Leute, ganz einfach.

Die Zukunft der Arbeit

Auch die Debatten um die Arbeitszeit betreffen uns direkt. Eine gesetzliche 35-Stunden-Woche? Das funktioniert nur, wenn die Produktivität im gleichen Maße steigt. Tut sie das nicht, verlieren wir als Wirtschaftsstandort an Boden.

Beim Thema Mindestlohn ist die Sache komplexer. Eine Erhöhung auf 15 Euro würde die Kaufkraft stärken und den Konsum ankurbeln. Das Geld landet am Ende ja wieder bei den Unternehmen. Wichtig wäre aber ein Kompromiss: Der höhere Lohn muss für Arbeitgeber bezahlbar bleiben, zum Beispiel durch niedrigere Sozialabgaben im Niedriglohnsektor. So hätten am Ende alle etwas davon.

Fazit: Pragmatismus statt Ideologie

Politik ist kompliziert, keine Frage. Aber wie du siehst, haben viele Entscheidungen ganz direkte Auswirkungen auf uns als Gründer und Selbstständige. Ob es die Steuerlast ist oder eine starre Schuldenbremse, die wichtige Investitionen blockiert – es lohnt sich, genauer hinzusehen.

Es geht nicht um Parteipolitik, sondern um die Frage: Schaffen wir ein Umfeld, in dem wir wachsen und erfolgreich sein können? Genau solche pragmatischen Diskussionen führen wir bei Start & Connect. Wir schauen uns an, was wirklich zählt für unser Business.

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